Die Zerstörung der Burg Blankenwald

Die Burg auf dem Hainberg bei Blankenau war ein berüchtigtes Raubritternest, das den Namen „Blankenwald“ führte. Der Fuldaer Abt Berthold II. von Leibolz zerstörte 1264 neben anderen buchonischen Raubschlössern auch die Burg Blankenwald. An diesen Vorgang knüpft sich folgende Sage:


Die Ritter von Blankenwald waren wie die Ebersberger und Ebersteiner gefürchtete Räuber. Die Waren wanderten in die Burg und im Burgverlies schmachteten die überfallenen Kaufleute. Deshalb sollte das Raubritternest von dem Abt ausgehoben werden. Schon wochenlang belagerte er mit seinen Leuten die Burg auf dem Hainberg. Die Belagerten waren durch reiche Vorräte an Lebensmitteln gegen den Hunger gefeit. Ein tiefer Ziehbrunnen im Burghofe versah sie mit Wasser.

Da ersann der Abt eine List. Aus der Jossa und Schwarza fischten seine Kriegsmannen Krebse und brachten sie abends in der Dunkelheit zu den Belagerern vor der Hainburg. In der Nacht setzte man die lebenden Krebse rund um die Burg aus und klemmte ihnen ein brennendes Kerzlein zwischen die Scheren. Rückwärts zogen nun die vielen Krebse den Hainberg hinunter und suchten die Wasser der Jossa und Schwarza. Die Belagerten sahen die vielen Lichter talwärts ziehen und waren der Meinung, der Abt habe die Zwecklosigkeit seiner Belagerung eingesehen.

Ein wahrer Freudentaumel erhob sich. Man feierte und sprach dem Weine tüchtig zu. Und nun wurden auch wieder die Tore geöffnet. Auf diesen Augenblick hatte der Abt gewartet. Mit seinen Kriegsknechten hatte er versteckt am Burgeingang auf der Lauer gelegen. Ohne auf Widerstand zu stoßen, drang er jetzt mit seinen Kriegern in das Raubnest ein und machte es dem Erdboden gleich.

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