Abt Fingerhut

Im Jahre 1264 residierte in Fulda der wackere Abt Bertho II. vom Geschlechte derer von Leibolz. Er wurde zum Schrecken der Raubritter, die die Rhön unsicher machten. Wegen seiner kurzen Gestalt nannten die Ritter den Abt schimpfweise nur Abt Fingerhut.

Der Abt, der seinen Untertanen Ruhe vor den Bedrückungen der Raubritter verschaffen wollte, bittete den Bischof von Würzburg um Hilfe, die jedoch verweigert wurde. Da sammelte er seine Dienstmänner um sich, und als ihm gemeldet worden war, dass die Raubritter unter sich uneins seien und gegen Ritter Hermann von Ebersberg sich in Bischofsheim verbunden hätten, eroberte er das Städtchen und nahm die versammelten Ritter gefangen. Er ließ die Gedemütigten zwar am Leben prägte ihnen aber mehr Respekt vor dem Besitztum anderer und vor seiner Person ein, so dass sie gelobten, in Zukunft den Abt Fingerhut zu ehren und zu achten.

Allein, einmal frei, hielten sie ihr Versprechen nicht. Der tapfere Abt zerstörte die Bergschlösser Niederschleiz, Frankenstein bei Salzungen, Wartenburg in Franken, Schwarzenfels, Eisenach, Rockenstuhl, wo er Geisa für das Stift Fulda gewann, und die Burg Blankenwald. Die Burg Haselstein kaufte er, und andere Burgen befestigte er mit Gräben und Umwallungen.

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