Katholische Pfarrkirche St. Simon und Judas

Um das Jahr 1270 ist die Kirche für das Kloster wohl noch nicht vollendet. Das Pfarrarchiv besitzt zwei Urkunden, ausgestellt auf dem Konzil von Lyon 1275. Darin bewilligen Erzbischof Konrad von Magdeburg und Bischof Hildebrand von Eichstätt Ablässe für Hilfeleistungen bei den Bauarbeiten.

Die erste Kirche von Blankenau war wohl ein romanischer, dreischiffiger Bau auf kreuzförmigem Grundriß. Bei der Renovierung 1960 konnten in der Nordwand des Hauptschiffes die quadratischen Säulen und Bögen der Klosterkirche festgestellt werden. Der Hochaltar befand sich unter dem mächtigen Viereckturm, und war neben der Gottesmutter, dem heiligen Apostel Andreas, den heiligen Drei Königen und den 11 000 Jungfrauen geweiht. Die Altäre der rechten Seitenkapelle dem heiligen Nikolaus, der linken Seitenkapelle dem heiligen Johannes d. Täufer, diese zugleich Begräbniskapelle. Hier dürften wohl die Äbtissinen und andere fürstliche Stifter und Gönner des Klosters ihre Gräber gefunden haben wie jener Berthold von Lißberg (um 1300), und Heinrich von Wildungen (um 1600). Die Epitaphe der beiden Ritter wurden im Zuge der Renovierung in den hinteren Seitenwänden des Kirchenschiffes eingefügt.

Kirche und Kloster wurden in den Wirren des Bauernkrieges 1525 fast zerstört. Die Nonnen von Blankenau flüchteten, und nur wenige kehrten später in das verwüstete Haus zurück. In dem an die Kirche angebauten, bis heute noch verbliebenen Rest der Klostergebäude, lebten bis zum Jahre 1565 nur noch die Äbtissin Ursula, die Schwestern Margarete und Maria von Romrod, und Barbara von Fischborn. Das Kloster starb langsam aus, und das Konzil von Trient gestattete die Errichtung neuer Frauenklöster nur noch in befestigten Städten. An das “Jungfrawlich Closter zu Blankenaw” und seine Kirche “Maria Gloriosa” (so noch 1693 auf dem alten Klostersiegel genannt), soll uns die Statue der Glorreichen Jungfrau erinnern. (Stiftung eines Blankenauer Bürgers), 1961 nach barockem Vorbild geschnitzt von Aloys Knapp, Neuenberg bei Fulda.

Die kath. Pfarrkirche St. Simon und Judas. Der gotische Vorgängerbau, auf dessen Fundamenten sie heute steht, war nach einer Urkunde von 1279 der Hl. Maria geweiht. Vierungsturm und der östliche Teil der Kirche stammen noch aus dieser Zeit. Der Vierungsturm gehört zu den frühesten gotischen Vierungstürmen im deutschsprachigem Raum. Zwischen 1614 und 1620 erlangte die Kirche ihr heutiges aussehen, durch Propst Johann Bernhard Schenk zu Schweinsberg, der auch das heutige Hauptgebäude des Hospitals erbaute.

 

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